Local view for "http://purl.org/linkedpolitics/eu/plenary/2016-02-02-Speech-2-669-000"

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"en.20160202.30.2-669-000"1
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"Frau Präsidentin! Ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich bin fast sprachlos, ich bin erschüttert, ich bin beschämt, frustriert, und ich bin entsetzt, welche Debatten ich mir heute hier in diesem Hause anhören muss. Wir sagen: „Ach, es ist doch toll, die Türkei kann sich um zwei Millionen Flüchtlinge kümmern, da geben wir mal ein bisschen Geld.“ Wollen wir allen Ernstes behaupten, dass wir als europäischer Kontinent mit 500 Millionen Bürgerinnen und Bürgern nicht in der Lage sind, uns um zwei oder auch drei Millionen Flüchtlinge zu kümmern? Ist das die Botschaft, dass wir damit überfordert sind? Ich finde es erschreckend, wie wir über Menschen reden, die vor Krieg, vor politischer Verfolgung oder Armut fliehen und die einige – auch hier im Hause – behandeln wie lästiges Treibgut, das man irgendwo in der Welt stapeln kann. Vielleicht ist es irgendwann von alleine weg. Hauptsache, wir müssen uns nicht kümmern. Die Zahl der Flüchtlinge, die zu uns kommen, ist nicht die große Herausforderung. Das Problem ist, dass wir seit Jahren keine europäische Strategie zum Umgang mit Flüchtlingen haben. Sie kommen zufällig in Italien an, in Griechenland und Bulgarien, und die Erwartung ist: Da müssen sie bleiben. Deutschland beschwert sich gerade und sagt: Eine Million Flüchtlinge, jetzt ist aber gut. In Griechenland sind im letzten Jahr 800 000 Flüchtlinge angekommen. Nach den geltenden Regeln hätten die alle in Griechenland bleiben müssen. Wie soll das funktionieren? Wir haben keine Flüchtlingskrise – wir haben eine europäische Krise der Verantwortungslosigkeit! Ich finde es erschreckend, wie leichtfertig wir uns um unserer eigenen Bequemlichkeit willen auf den Weg begeben, dieses Europa zu zerstören!"@de2
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"(Die Rednerin lehnt es ab, eine Frage von Frau Hohlmeier nach dem Verfahren der „blauen Karte“ gemäß Artikel 162 Absatz 8 der Geschäftsordnung zu beantworten.)"2
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