Local view for "http://purl.org/linkedpolitics/eu/plenary/2013-03-13-Speech-3-402-000"
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"Herr Präsident! Als unser früherer Kollege Otto von Habsburg in den 50er Jahren geschrieben hat, China werde sich eigenständig entwickeln und ein Gegenpol zum Sowjetblock sein, da haben ihm alle Zeitungen gekündigt, deren Kolumnist er damals war – außer den Vorarlberger Nachrichten. In den 60er Jahren haben große Strategen wie Alain Peyrefitte, Franz-Josef Strauß und andere diese Entwicklung ebenfalls vorhergesehen. Und China hat sich völlig eigenständig entwickelt. Es ist nicht nur eine riesige Nation, es ist eigentlich ein Kontinent.
Auf der anderen Seite: Das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens war zufällig an meinem 33. Geburtstag und ich habe in Prag – damals noch kommunistisch – von diesem Massaker erfahren. Ich habe am Wenzelsplatz den „Morning Star“ gelesen und gesehen, wie von den Ostblockkommunisten gerechtfertigt wurde, was ihre Genossen in China, mit denen sie angeblich verfeindet waren, verbrochen haben.
Warum erwähne ich das? Man kann China weder nur geostrategisch und wirtschaftlich noch rein ideologisch sehen. Wir müssen China in einem ganzheitlichen strategischen Ansatz sehen. Der frühere Papst Benedikt wollte immer Religionsfreiheit und Menschenrechte in China zu einem Schwerpunkt seines Pontifikats machen. Wir müssen hoffen, dass der heute gewählte Papst Franziskus der sein wird, in dessen Ära das Wirklichkeit wird.
Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass China immer seine eigenständige Entwicklung nehmen wird. Und nur wenn wir als Europäer in unseren Beziehungen mit China einen ganzheitlichen Ansatz wählen und Europa als Block in diese Verhandlungen einbringen, nur dann werden wir gegenüber China etwas erreichen. China ist mehr an uns interessiert, als wir glauben. Es blockiert auf der einen Seite die Anerkennung des Kosovo im Weltsicherheitsrat. Es unterhält aber in Prishtina ein eigenes Informationsbüro. Das zeigt das Interesse an den Entwicklungen in Europa, und so müssen wir uns China auch stellen – im Detail und mit einer großen Strategie."@de2
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