Local view for "http://purl.org/linkedpolitics/eu/plenary/2012-01-17-Speech-2-024-000"
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"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@de9
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"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@cs1
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@da2
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@el10
"Mr President, before explaining my reasons for congratulating you, I would like to thank your predecessors. The Presidents of the European Parliament whom I have known, like Jerzy Buzek, Hans-Gert Pöttering and Mr Borrell Fontelles, have always found their way of doing things, which always seemed to be appropriate to the challenges in hand. I would also like to thank the other candidates because they have once again shown how internal democracy works.
Mr President, I wish you every success. I know that you can be a thorn in people’s sides. On behalf of my group, I can say that we will certainly also play a similar role. I want to make a point here, too, for the women here in Parliament. Following in the footsteps of Simone Veil and Ms Fontaine, it would be wonderful if we, the women in Parliament, started preparing the ground today, so that the next President in the next legislature will be another female President.
Nonetheless, Mr President, the majority you have now achieved is a qualified majority. There are good reasons for this. In my opinion, what we have here is not a Social Democrat who has been elected to the highest office in the House, but rather a Social Democrat who has been elected to the highest office in the House and who has also been a fantastic parliamentarian.
You will remember that when you asked me what I thought of the idea of your standing for President of Parliament, I said: ‘What ever gave you that notion?’ I simply could not imagine how Martin Schulz would cope with the diplomatic constraints of this office, as our chief representative. I can imagine it perfectly well now. Firstly, I would like to express the hope that you will not relinquish your particular personal skills and that you will not allow the diplomatic formalities so often required of the President to stifle the spiky pugnacity that has made you such a difficult customer in this House, but that you will retain this bullish attitude in your new office, using it to good effect in your dealings with the President of the Commission, Mr Barroso, or Mr Van Rompuy, Chancellor Merkel and President Sarkozy.
The promise that you made in your personal campaign had something touching and almost naïve about it: if this ‘all for one’ principle works, then the principle of ‘one for all’ will work too. Parliament has played its part well today in setting the stage for a new regime. We can now expect serious debate in the House, however, and it will be necessary to prove that not only is Parliament’s new President prepared to take a different approach in debates, but also that Parliament is ready to stick to the objectives that it formulates.
This immediately brings me to the present disagreement with Viktor Orbán. Things went wrong during the discussions around the media laws, at a time when a lot still could have been achieved in Hungary. This was mainly because, in the end, Parliament finally left it up to the Commission to deal with the problems. We cannot allow this to happen again in the current disagreement with Hungary. Also, since the name of Yulia Tymoshenko has already been mentioned here, and I expressly applauded, let me say this: we cannot have a situation where Hungary, a Member State of the European Union, abandons the democratic values of the European Union at a time when the people of Russia have started on a path of opposition to controlled democracy and when the Ukrainians are in a desperate situation. Ladies and gentlemen, together with the institutions and our newly elected President, we must do all in our power to prevent this!
Martin Schulz, I believe you are assuming office at a time that is even more difficult than I believed before Christmas. I would never have believed that the last crisis summit really would have had no influence over further developments. I have just returned from Japan, where I saw how the Yen, the currency of a country with enormous problems, has sky-rocketed against the euro. That is not normal. There is no point in complaining about the rating agencies. The problem is that politicians have so little influence, that the rating agencies and the games of Chinese whispers played in the big banks have a bigger influence than political decisions in Europe; this is not normal and we need a calm and consistent approach. I do not believe that the whole Parliament is now populated with Social Democrats. However, many of the ideas for tackling this crisis put forward in this House and supported by a large majority must also be pursued to the end in our dealings with the Council and Commission. We need to put an end to our habit of agreeing to the next compromise before our ideas have even been aired."@en4
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@es21
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@et5
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@fi7
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@fr8
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@hu11
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@it12
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@lt14
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@lv13
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@mt15
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@nl3
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@pl16
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@pt17
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@ro18
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@sk19
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@sl20
"Herr Präsident, lieber Martin Schulz! Bevor ich die Gratulation begründe, möchte ich mich als Erstes auch bei Deinen Vorgängern bedanken. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, die ich kennengelernt habe, haben so wie Jerzy Buzek oder auch Hans-Gert Pöttering, Herr Borrell Fontelles immer ihr eigenes Profil gefunden, das immer auch den aktuellen Herausforderungen entsprochen hat. Ich möchte mich auch bei den Gegenkandidaten heute bedanken, weil sie natürlich das Funktionieren der innerhäuslichen Demokratie wieder gezeigt haben.
Ich wünsche Dir, Martin Schulz, viel Erfolg! Ich weiß, Du wirst unbequem sein. Ich kann für meine Fraktion sagen, wir werden sicher auch eine unbequeme Fraktion sein. Und für die Frauen dieses Parlaments möchte ich an dieser Stelle sagen: Nach Simone Veil und nach Frau Fontaine wäre es sehr schön, wenn wir als Frauen des Parlaments von heute an vorbereiten würden, dass wir nicht dem nächsten Präsidenten in der nächsten Legislatur gratulieren, sondern dass wir dann einer weiteren Präsidentin hier gratulieren.
Trotzdem ist ja die Mehrheit, die Du, Martin Schulz, jetzt errungen hast, eine qualifizierte Mehrheit. Das hat auch gute Gründe. Hier ist ja kein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, sondern meiner Meinung nach ist ein Sozialdemokrat an die Spitze des Hauses gewählt worden, der ein phantastischer Parlamentarier gewesen ist.
Du wirst Dich erinnern: Als ich von Dir gefragt worden bin, wie ich das fände, wenn Du Parlamentspräsident wirst, habe ich gesagt: „Wie kommst Du denn auf die Idee?“ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, Martin Schulz als erster Repräsentant, auch diplomatisch dann eingeengt an der Spitze dieses Hauses. Inzwischen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Als Erstes möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, dass Du Deine besonderen persönlichen Fähigkeit nicht abgibst und dass Du Dich der sicher oft erforderlichen Diplomatie, den diplomatischen Umgangsformen nicht ergibst, sondern genau das Eckige und das Kantige, das Dich hier oft auch so schwierig gemacht hat, mit in das neue Amt hineinnimmst und dass dieses Eckige und das Kantige dann in der Auseinandersetzung mit Kommissionspräsident Barroso oder auch mit Herman Van Rompuy, mit Frau Merkel und Herrn Sarkozy zum Tragen kommt.
Das Versprechen, das Du in Deiner persönlichen Kampagne abgegeben hast, hatte manchmal fast etwas rührend Naives: Wenn dieses „Alle für Einen“ funktioniert, dann funktioniert auch das „Einer für Alle“. Die Voraussetzungen hat dieses Parlament heute ganz gut geschaffen. Jetzt stehen uns aber Auseinandersetzungen ins Haus, da muss sich dann auch erweisen, dass nicht nur der neue Parlamentspräsident einen anderen Weg in der Auseinandersetzung zu gehen bereit ist, sondern dass auch dieses Parlament in der Lage ist, die Dinge, die es als Zielsetzungen formuliert, durchzuhalten.
Als ein Beispiel fällt mir sofort die Auseinandersetzung mit Viktor Orbán ein. Da ist die Auseinandersetzung um das Mediengesetz zu einem Zeitpunkt, zu dem man in Ungarn noch viel hätte erreichen können, schiefgegangen, weil das Parlament es am Ende der Kommission überlassen hat, die Probleme wegzuorganisieren. Das darf in der aktuellen Auseinandersetzung mit Ungarn auf keinen Fall wieder passieren! Und weil hier der Name Julija Tymoschenko gefallen ist und ich auch ausdrücklich applaudiert habe: Es kann doch nicht sein, dass in Ungarn, in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich in Russland die Bürger auf einen Weg gegen die gelenkte Demokratie machen, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ukrainer verzweifeln, Ungarn aus den demokratischen Werte der Europäischen Union aussteigt. Meine Damen und Herren, das müssen wir gemeinsam mit den Institutionen und unserem neu gewählten Präsidenten versuchen, mit allen unseren Mitteln zu verhindern!
Martin Schulz, Du übernimmst dieses Amt aus meiner Sicht zu einem Zeitpunkt, der noch schwieriger ist, als ich mir das vor Weihnachten vorgestellt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass der letzte Krisengipfel wirklich ohne jeden Einfluss auf die Weiterentwicklung des Geschehens ist. Ich komme gerade aus Japan zurück und habe erlebt, wie der Yen, die Währung eines Landes in ganz großen Problemen, gegenüber dem Euro geradezu einen raketenhaften, kometenhaften Aufstieg erlebt hat. Das ist alles nicht mehr normal. Man muss nicht auf die Rating-Agenturen schimpfen, aber dass Politik so wenig Einfluss hat, dass Einflüsterer aus Großbanken, dass Rating-Agenturen mehr Einfluss haben als die Politik in Europa, das ist nicht normal, und da muss man einen ruhigen und konsequenten Umgang pflegen. Ich glaube nicht, dass das ganze Parlament inzwischen aus Sozialdemokraten besteht, aber viele der Ideen, die in diesem Hause gegenüber der Krisenentwicklung mit großer Mehrheit vertreten worden sind, müssen gegenüber Rat und Kommission auch einmal bis zum Ende durchgehalten werden. Wir dürfen uns nicht immer, schon bevor unsere Ideen überhaupt angehört worden sind, auf den nächsten Kompromiss einlassen."@sv22
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"(Beifall)"18,5,20,15,1,19,14,16,11,2,22,7,3,10,13,9,21,17,12,8
"Rebecca Harms,"18,5,20,15,1,19,14,16,11,2,22,7,3,10,13,9,21,17,12,8
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